Auf dieser Seite geht es um Isländische Magie, ihre Zauberzeichen, um Runen und Binderunen.

Als wir anfingen mit Runen zu experimentieren, mit der Art und Weise wie sie wirken und was sie möglicherweise heute bedeuten können, stießen wir auf die Isländischen Zauberzeichen und waren sofort fasziniert.

In Island hat sich in sogenannten Galdrakver, Galdraskredur, Galdrabók oder Grimoires – historischen Handschriften von Magiern – ähnlich den „Büchern des Schattens“, die die Hexenwelt kennt – Wissen erhalten, das in Europa schon lange verloren gegangen war. Zuerst wurde es von Skandinaviern als Teil ihrer eigenen kulturellen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert wieder entdeckt: Vegvisir, Aegishjalmur und Kaupaloki sind dort mittlerweile viel zitierte Symbole alter Magie – auf Kaffeebechern, Hoodies oder als Tattoos abgebildet. Aber da gibt es noch viel mehr (die Grimoires haben ja nicht nur drei Seiten…).

Es ist sehr spannend zu sehen, wie diese alten Zeichen wirken, mit welchen Materialien sie am besten kombiniert werden und natürlich: Wie sie in modernen Zeiten zum Einsatz kommen können. Mit etlichen haben wir im letzten Jahr experimentiert und möchten unsere Ergebnisse mit Euch teilen:

Den Forschenden erhalten geblieben sind einige Grimoires, die bis ins 15. Jahrhundert zurück datieren. In ihnen tauchen bestimmte Zeichen immer wieder auf, teils mit Bedeutungen, die sich im Lauf der Zeiten oder bei der Weitergabe von einem Autor zum anderen, gewandelt haben. Wir haben die für uns faszinierendsten Exemplare ausgesucht, sie auf ihre Wirkung getestet und übersetzt in einen Gebrauch, der heute voller Sinn ist – sinnlich und sinnvoll.

Die Manuskripte beschreiben die Art, wie die zauberischen Sigillen hergestellt werden sollen, auf welchen Materialien (zum Beispiel Holz, Metall, Pergament, Leder, Stein oder Kohle) mit welchen Farben (Blut, Spucke oder Tinte) und den Herstellungsprozess: Wann wird es am besten gemacht (Tageszeiten, Mondzyklen, Gezeiten, Jahreskreis), geritzt oder gemalt. Und auch die Orte, an denen es gemacht werden soll spielen eine Rolle, sowie deren Ausstattung, die detailliert beschrieben wird.

Dabei ist wichtig, wer es gemalt hat – mit welcher Absicht, welchem Ziel und welcher Hingabe an die Idee. Ein reines Kopieren wird die Wirkung nicht übertragen können. Die Gestalt der Zauberzeichen ist mehr als nur eine Form, in sie fließen Gedanken und Einflüsse aus der Welt, in der sie entstehen, ein – Magie eben.

Wirklich spannend fanden wir auch, dass die Zeichen nach ihrer rein physischen Herstellung sozusagen “in Gang gesetzt” oder aktiviert werden müssen. Das kann durch Sprüche oder Gebete entstehen, und auch durch Imagination: Die Vorstellung dessen, was es tun soll, die wir uns vor unser geistiges Auge rufen. In Gang setzen wird es aber nicht der Mensch, der es hergestellt hat, sondern der, der es nun benutzen will: Er aktiviert damit diese magischen Kräfte, die das Zauber-Zeichen in sich birgt und bindet sie an sich.

Wir, das sind die Magie-Forscherin Dr. Eva Bothe und Christine Schorr, eine praktizierende Zauber-Kundige aus dem Wendland, mit Schweizer Wurzeln. Mehr zu Christine findet ihr auf ihrer Seite runenwerk.de und im Shop „Runenwerk“ auf etsy.com. Ach, und: RUNIR ist das isländische Wort für Runen.